Tuesday, September 19, 2006

"Vogel muss fliegen, Fisch muss schwimmen, Mensch muss laufen."

zitat: Emil Zátopek


"Tour de Torben"

Nachdem ich am Donnerstag die Orthopädische Praxis der Kliniken in Oslo aufsuchte, begab ich mich direkt mit dem Auto von Oslo aus zurück nach Halden. In Halden ist Ewan zugestiegen, der mir mich auf meiner Fahrt bis Helsingborg begleiten sollte um seinen Bruder und einen Freund in Lund zu besuchen. Die Fahrt war zu dem Zeitpunkt sehr angenehm, weil das Thema natürlich Orientierungslauf war, es ist erstaunlich wieviel Gedanken man sich eigentlich um seine Sportart macht und aus wieviel Perspektiven man versucht sie besser zu verstehen.
Nachdem Ewan den Zug nach Lund in Helsingborg nahm, begab ich mich auf die erste Kurzfähre nach Helsingör/Dänemark. Durch Dänemark ging es dann im Eiltempo um vielleicht die 23:45Uhr Fähre in Rödby zu bekommen, jedoch kam ich 10min. zu spät, so dass ich die 00:15Uhr Fähre nach Puttgarden nahm, um dann um 02:15Uhr in Schlutup/Lübeck bei Patrick Hofmeister, meiner Übernachtung zu landen. Am nächsten Tag besuchte ich mit Patti und Marika die Senatstaffel in Lübeck, eine 12x 200m Staffel zwischen allen Lübeckern Gymnasien. Was war ich erschrocken! 5000 Menschen feuerten mit Motivationsrufen, ihr jeweiligen Mitschüler an. Es war wirklich ein Erlebnis. Danach ging es dann auf nach Quedlinburg. Da um Hamburg schon 14km Stau war, nahm ich die Landstrasse durch Deutschland gen Heimat...um am frühen Abend dem Harz entgegen zu fahren. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, man kommt zurück an einen Ort dem man lange fern war und freut sich wie ein kleines Kind, doch wieder zu Hause zu sein....Nach ca. 15 Stunden Autofahren (mit Unterbrechungen) und 1400km. Später kamen Patrick, Tim und Marika noch nach um den Nudelauflauf meiner Ma zu geniessen und sich dann gut in den Samstag zu schlafen, um fit zu sein für die Staffelmeisterschaften....

"When it all comes down..." - Deutsche Staffelmeisterschaften 2006

Am frühen Samstag morgen begaben wir uns also nach Heyda in der Nähe von Ilmenau. Nachdem unsere Anreise auf den letzten Drücker geschah, waren wir auf jeden Fall alle schon gut nervös. Alex und Roman waren sofort zur Stelle um mir die letzten Infos zu geben. In den letzten Minuten vor dem Start ging ich nochmal im Kopf durch die Routine um dann Roman auf den ersten Metern der Startstrecke anzufeuern. Roman erwischte gleich am Anfang eine längere Gabel und war mit ein paar Läufern zusammen als sie einen grösseren Fehler machten und er dadurch den Kontakt zur Spitze leider verlor. Er kam mit einer kleineren Gruppe aus dem Wald, ca. 5min hinter dem Führenden und ca. 3-4min. hinter der Favoriten-Gruppe.




Recht motiviert ging ich das Rennen schnell an, da ich wusste das auch hinter mir einige Knaller in den Wald gehen. Am Anfang hatte ich eine leicht längere Gabel, so dass ich frühen Gegnerkontakt mit den nach mir gestarteten Teams hatte. Dieses jedoch motivierte mich und ich verschärfte das Tempo nochmal und konnte mich aufgrund unterschiedlicher Gabeln von den beiden Teams lösen. Zu meiner Überraschung kam ich schon früh mit Patrick (MTK Bad Harzburg) in Sichtkontakt. Ich sah ihn zum ersten Mal auf dem Weg vom 4ten zum 5ten Posten und versuchte noch mehr Druck zu machen, so dass wir auf dem Weg zum 6ten schon zusammen waren.(siehe Karte)



Zusammen machten wir dann Tempo und auch gleich den ersten Fehler zum siebenten Posten, wir stoppten unsicher ungefähr 75m vor dem Postenbereich. Insgesamt denke ich das wir dort 15-25sek. verloren haben. Des Fehlers bewusst gingen wir mit vollem Tempo raus auf das Feld. Hier begang ich meinen grössten Fehler. Am Wiesenrand auf der anderen Seite konnten wir Michael Thierolf sehen, der zu der Zeit an zweiter Stelle lag, so dass ich mich auf den neunten Posten konzentrierte und mich in das Gelände einlies ohne auf den achten Posten auf der Mitte der Wiese zu achten. In voller Trance lief ich mit Patrick die Wiese runter, und ungefähr 10m am Posten vorbei, welchen Patrick stempelte und ich mir dachte "aufpassen Torben, Gabelposten". Aufgrund des hohen Tempos sah ich auf die Karte nur flüchtig und nahm den achten Posten nicht wahr. Eine fatale Konzentrationsschwäche.



Ohne den Posten regestriert zu haben ging es weiter. Das Rennen lief gut und wir konnten uns zusammen immer mehr dem "Bären" (Michael T.) nähern, bis wir ihn auf dem Weg zum 15ten einholten, wo wir alle drei zu tief liefen und 30sek. verloren. Daraufhin liefen wir alle leicht verschieden zum 16ten. Patrick mehr richtig als Michael und ich, auch wenn er einen anderen Gabelposten hatte. Ich lief voll durchs dickicht nord-westlich bis ich auf den Pfad kam, und verstand es und sah das der Bär auch Probleme hatte. Wir verloren zusammen 1:30min. Der Rest der Strecke verlief halbwegs okay, so dass ich nach Post SV Dresden(deutlich führend), MTK Bad Harzburg und Neubrandenburg als vierter auf Alex übergab. Dieser konnte sein Rennen kontrolliert ohne grössere Probleme durchführen, während ich im Ziel einsehen musste, den achten Posten vergessen zu haben. NIEDERLAGE. Alex kam als vierter ins Ziel und ich musste ihm die schlechten Nachrichten übermitteln...
Es gewann Post SV Dresden mit Holger Zimmerling, Andreas Lückmann und Leif Bader. Zweiter wurde der MTK Bad Harzburg mit Eike Bruns und den Gebrüdern Hofmeister. Den dritten Platz nahm der TSV Alsbach ein, mit Markus Prolingheuer, Michael Thierolf und einem sehr starken Ingo Horst.
Fazit: Ich habe fehlgestempelt, in einem wichtigen Wettkampf und daraus gilt es zu lernen für die Zukunft. An Roman und Alex möchte ich nur "Entschuldigung" sagen, und im gleichen Atemzug allen Medaillengewinnern und Platzierten gratulieren. Diese Meisterschaft war spannend und vom Niveau her deutlich höher als in den letzten Jahren. .....I`ll be back...

Routine...BRL am Sonntag





Nach einer eher kurzen Nacht, stand dann am Sonntag der Bundesranglistenlauf auf dem Programm. Eine verkürzte Langdistanz mit rund 13,5km und nur 220hm. Von Vornerein war meine Taktik attakieren. Ich hatte irgendwie Wut im Bauch vom Vortag, und ebenfalls ein Hungergefühl, so dass ich mir direkt vorm Start noch 1,5 Ultrabars reinzog. Doch von Anfang an war eine leichte leere im Magen. Die ersten posten nahm ich doch recht direkt und verlor nicht wirklich viel Zeit. Am dritten Posten dachte ich mir, jener könnte es in sich haben und nahm die Sicherheitsroute über den Zaun und verlor leicht Zeit. Ich fühlte das ich den Posten langsam nahm und beschleunigte auf dem Weg zum vierten, wodurch auch gleich einen 15sek. Fehler machte in dem ich zu weit nord-westlich lief und schon auf dem Pfad rauskam. Zu 5 war wieder Druck angesagt, und ich nahm die Direktroute und nahm das Tempo ungfefähr 100m vorm Posten raus um ruhig keinen Fehler zu begehen. Da ich bis dahin mich schnell fühlte, aber recht sicher, nahm ich das Tempo nicht sonderlich raus als ich mich auf dem Weg zum 6ten Posten gegab und so geschah es das ich unsauber durchs grün ging und eine "Lichtung" für die Lichtung nördlich vom Posten hielt, jedoch jene die Lichtung nicht wahr und ich durchs Grün stapfte bis ich auf der anderen Seite total erschrocken rauskam und nix kapierte. Ich stand und las mich ein. Mist, schon hinter dem Grün, also wieder zurück, neuer Versuch. Diesmal wenig Tempo, kam auf die Lichtung und ging Kompassrichtung zum Posten, ein Wurzelstock im Grünen. Fies! Wieder nicht. Zurück zur Lichtung, ich stand...Ruhig Torben, ein kurzer Blick nach links...verdammt...15m von mir entfernt sah ich den Posten schimmern. Ich versteh den Fehler nicht wirklich, da ich 2 mal von der Lichtung aus den Posten angegangen bin und jeweils nicht gefunden habe, gehe ich davon aus, dass ich eine nicht eindeutige, daher nicht eingezeichnete, Lichtung für die nördliche Lichtung hielt und somit falsch angelaufen bin. Mit dem Fehler im Gedächtnis ging ich die nächsten Posten eher sicher an mit genauem Kompasskurs. Von Posten 9 zu 10 merkte ich dann wieder meinen Magen und dachte mir: "schön das wir nen Getränkeposten nach dem 1sten Posten hatten und irgendwann vor dem 18ten haben werden..." Jedoch versuchte ich alles zu geben und bin überrascht das ich auf der Postenverbindung nur 9sek. verliere. Die nächsten drei Posten gehe ich alle ruhig an und verliere nur Zeit dadurch das ich das Tempo rausnehme. Von 13 zu 14 treffe ich patrick der auf dem Weg zum 10ten Posten ist, und ich liege 2-4m vor ihm und merke wie wir das Tempo ordentlich anziehen. Als wir uns trennen nehme ich den kleinen Pfad mit der Lichtung, und folge ihm leider nicht bis zum Schluss sondern einem Trampelpfad der mich direkt aufs Feld führt. 20sek. kostet mich die Rundung. Zum 15ten wieder ruhig und kleiner Schlenker, plus hohes Tempo. Zum 16ten Sicherheitroute aussenrum, kostet mich nur 12sek. Auf dem Weg zum 18ten freue ich mich auf den ersehnten Getränkeposten und nehme ein Ultrabars-Marshmallow..und er bewirkt Wunder. Zum ersten Mal getestet und gleich hoch zu frieden, ich bekomme wieder ein besseres Gefühl im Körper und habe eine gute schnelle Schlussrunde. Meine 80:55min. reichen zu einem 6ten Platz. Der Sieg ging an Christian Teich, mit 73:51min, Zweiter Ingo Horst mit 74:44min und Dritter Leif Bader mit 75:12min. Ich bin nicht unzufrieden, aber auch nicht happy. Wenn man sich jetzt die Überschrift anguckt, fragt man sich, was das mit Routine zu tun hat. Die kurze Erklärung: In diesem Jahr war es bei jeder Langdistanz die ich in Deutschland lief, so dass ich immer meine 1-2 dummen Fehler eingebaut habe die mich eine sehr gute Platzierung gekostet haben (Ausnahme: Ostsee-OL)..doch mit diesen läufen hielt es immerhin immer zu einem akzeptablen bis guten Ergebnis. Das ist Routine ;) ....jedoch...bin ich ein bisschen enttäuscht von mir selber und werde den Rest der Saison vielleicht leider genau so ausklingen lassen, doch garantiere im Winter hart daran zu arbeiten.


....nun bin ich wieder in Halden und werde morgen mich mit Schwimmen und Handball vergnügen, plus die letzten Trainingseinheiten und Memo-Einheiten in Bezug auf das "Abenteuer Frankreich".





Bite your way threw...

10 comments:

Anonymous said...

Hm.. life goes on.. aber echt aufregend. LIEBE heilt alle Wunden.. lass dich tragen von der SCHÖNHEIT dieser Tage und LERNEN willst du ja auch...
ALLES wird gut .)

Anonymous said...

HI TODDY,
schön so ausführlich von dir zu lesen. und sorry für die konzentrationsschwäche bei der staffel.
kleiner tip für lange texte: absätze reinbringen zum verwöhnen der leser.

Unknown said...

bin halt noch anfänger in sachen blogg ;) werd ich nächstes mal dran denken. danke für die aufmunterung von euch beiden so lange

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